Chronik


(Auszüge aus den Protokollbüchern)

 

Am 15. Dezember 1909 war die Gründungsversammlung des Kaninchen- und Geflügelzuchtvereins Lahm im Itzgrund und Umgebung in der „Zangschen Gastwirtschaft“ in Lahm. 13 Personen waren bereit den Verein zu gründen und seine Geschicke zu leiten.

 

Die Namen der Gründungsmitglieder waren:

Paul Schad, Christian Finzel, Johann Heinrich Schober, Heinrich Schönmann, Johann Sperber, Johann Georg Degel, Johann Karmann, Heinrich Zang, Johann Georg Schad, Karl Finzel, Konrad Pohla, Ernst Braun und Friedrich Elflein.

 

Zum 1. Vorsitzenden ernannte man Heinrich Schönmann und als 2. Vorsitzenden Johann Sperber. Die Aufgabe des Schriftführers und Kassierers übernahm Heinrich Zang. Beisitzer wurden Konrad Pohla sowie Paul Schad. Alle genannten Mitglieder hatten ihren Wohnsitz in den Orten Pülsdorf, Hemmendorf und Lahm im Itzgrund !!

 

Man beschloss die Statuten des Geflügel- und Kaninchenzuchtvereins Lahm i. Itzgrund. Aus 13 Paragraphen bestand die Geschäftsordnung, in der von der Gründung bis zur Auflösung des Vereins alles geregelt wurde.

 

Die Aufnahmegebühr betrug 1 Reichsmark und der  Jahresbeitrag 2 Reichsmark. Der Vereinsbeitrag musste vierteljährlich bezahlt werden. Als Vereinssitz trug man Lahm i. Itzgrund ein und als Vereinslokal ernannte man die „Zangsche Gastwirtschaft“ in Lahm.

 

Jeden Monat wurde eine Versammlung abgehalten und einmal im Jahr eine Generalversammlung. An dieser fand eine Gratisverlosung von Zuchttieren statt. Teilnehmen konnten nur Mitglieder, die ihre Beiträge bezahlt hatten.

 

Die Ziele des Vereines waren die Förderung der Zucht von Tauben, des Geflügels und der Kaninchen sowie der Schutz wild lebender Vögel. Für diese wurden deshalb Nistkästen aufgehängt.

 

Am 15. Februar 1912 hatte der Verein schon 32 Mitglieder. Für die Zeit des 1. Weltkrieges (1915-1918) gibt es keine Aufzeichnungen, wahrscheinlich ruhten die Aktivitäten des Vereins.

 

Am 30. März 1919 wurde wieder eine Generalversammlung in der „Zangschen Gastwirtschaft“ abgehalten, an der die alte Vorstandschaft für ein weiteres Jahr bestätigt wurde. Zum Verein sind im Jahr 1919 viele neue Mitglieder gekommen, die aus der näheren Umgebung stammten. Diese Züchter kamen aus den Ortschaften Schottenstein, Mürsbach, Memmelsdorf, Untermerzbach, Poppendorf, Ummersberg, Gleußen, Truschenhof, Kaltenbrunn, Welsberg und Gleusdorf schlossen sich dem Verein an.

 

Am 16. und 17. Januar 1921 fand die 3. lokale Geflügelschau in der Gastwirtschaft Zang in Lahm statt.

 

Die erste Rassenaufzeichnung der im Verein gehaltenen Tiere stammt aus dem Jahre 1926. Es wurden Plymouth Rock, silberweiße und rebhuhnfarbige Italiener, schwarze Minorka, Emdener Gänse und bronzefarbige Puten gezüchtet.

 

In Untermerzbach fand erstmals 1926 eine Versammlung in der Gastwirtschaft Schleicher statt.

 

1927 erfolgte der Austritt aus dem Bezirksverband. Aus dieser Zeit gibt es keine detaillierten Kassenberichte.

 

Einen Vereinsstempel schaffte der Verein im Jahr 1928 an.

 

Am 12.01.1930 fand in Kaltenbrunn eine Geflügelausstellung statt. 1932 erfolgte die erste Geflügelausstellung bei der Familie Nembach in Untermerzbach.

 

Eine Geflügelausstellung zum 25-jährigen Vereinsjubiläum erfolgte am 16. und 17. Dezember 1934 im Nembachsaal in Lahm. 178 Tiere, davon 96 Geflügel und 82 Tauben, wurden ausgestellt.

 

Im Jahr 1936 waren bereits 36 Züchter Mitglied in Verein, deren Hauptaufgabe die Tauben- und Geflügelzucht war.

 

Eine Geflügelausstellung fand 1936 bei Tierarzt Dr. Jahn in Seßlach statt. In diesen Jahren stellen viele Seßlacher Züchter bei unseren Geflügelschauen aus.

 

Während des 2. Weltkrieges, in der Zeit von 1941-1945 ruhte das Vereinsleben.

 

1946 konnte mit 27 Mitgliedern und 13 Neuaufnahmen ein Neubeginn gestartet werden. Am 19. Januar 1947 hielt man eine Versammlung in der Gastwirtschaft Dinkel in Gleußen ab. Dies war der Beginn der Wanderversammlungen.

 

Die 1. Generalversammlung nach dem 2. Weltkrieg war in der Gastwirtschaft Nembach in Untermerzbach. Bei dieser Generalversammlung wählten die Mitglieder den bisherigen Vorsitzenden Adolf Kremer, der bereits seit 1936 dieses Amt ausübte, wieder.

Es folgten Versammlungen bei der Familie Wittmann in der Kaltenherberge und bei der Familie Bullmer in Kaltenbrunn.

 

Eine Lokalschau wurde im Jahr 1953 in der Kaltenherberge abgehalten. Von den Jahren 1953 bis 1957 sind keine Eintragungen vorhanden. Ab 1958 war die Gastwirtschaft Schleicher in Untermerzbach das Vereinslokal. Nach 1932 war 1958 wieder eine Ausstellung im Nembachsaal in Untermerzbach. Die Kaninchenzucht wurde erst wieder 1959 erwähnt. Vorher war meistens nur von reinen Geflügelausstellungen die Sprache. Die Wanderversammlungen nahm man in der Gastwirtschaft Schwarz in Gleusdorf (15.03.1959), in Gereuth (18.05.1959) und in Heilgersdorf bei Späth (12.10.1959 und 06.12.1959) wieder auf.

 

Eine Jubiläumsschau zum 50-jährigen Bestehen wurde in Lahm im Nembachsaal veranstaltet.

Zum Jubiläum am 17.01.1960 führten die Mitglieder eine Geflügelkreisschau in Lahm durch, bei dieser konnten 350 Tiere ausgestellt werden.

 

In Memmelsdorf, im Saal des Gasthauses Steiner, fand am 03.12.1960 eine Lokalschau mit 201 Tieren statt. Die Wanderversammlungen setzten sich am 28.06.1961 in der Zaugendorfer Gastwirtschaft Haderlein fort.

 

In den 50er und 60er Jahren war die Zeit der Wanderversammlungen. Sie fanden in Rattelsdorf, Zaugendorf, Gleusdorf, Püchitz, Lahm, Kaltenherberg, Mürsbach, Untermerzbach, Memmelsdorf, Gereuth, Kaltenbrunn, Gleußen, Heilgersdorf, Herreth und Seßlach statt.

 

Hierzu ist zu vermerken, dass durch diese Wanderveranstaltungen viele neue Mitglieder aus diesen Ortschaften gewonnen werden konnten, welche sich positiv in den Kleintierzuchtverein einbrachten.

 

Erst ab 1958 erwähnte man wieder ein Vereinslokal. Dieses war die Gastwirtschaft Schleicher in Untermerzbach.

 

Es zeichnete sich schon länger ab, daß sich das Vereinsgeschehen nach Untermerzbach verlagern werde. Die Versammlungen und Ausstellungen hielt man hauptsächlich in Untermerzbach ab. Man nutzte für diese Anlässe den Saal und die Lokalitäten der Familie Nembach, welche für diese Ausstellungen und Versammlungen wie geschaffen waren.

 

Ab 1966 sollte alle 2 Monate eine Versammlung abgehalten werden.

 

Lokalschauen waren 1965 bei Familie Schmitt in Mürsbach, 1966 bei Familie Nembach in Untermerzbach und 1967 bei Familie Späth in Heilgersdorf.

 

Am 10.03.1967 wurde Otto Lutter aus Recheldorf zum 1. Vorsitzenden gewählt.

 

Die erste Tischbewertung der Kaninchen fand am 06.10.1968 statt. Den Titel eines Vereinsmeisters vergab der Verein erstmals 1968. Der erste Ausstellungskatalog wurde im Jahr 1969 erstellt.

Auch ein Brutapparat wurde in diesem Jahr gekauft. Der 1. Brutmeister war Willy Müller aus Lahm.

 

Die Jubiläumsschau zum 60-jährigen Bestehen hielt der KTZV vom 3. bis 4. Januar 1970 im Gründungsort in Lahm im Nembachsaal ab. Auch führte man einen Jubiläumszüchterabend mit Rückblick auf 60 Jahre Kleintierzuchtverein Lahm und Umgebung durch.

 

Folgende Veranstaltungen wurden im Jahr 1971 im Nembachsaal in Untermerzabch durchgeführt:

- 2 Lokalschauen mit Seßlacher Züchtern (Geflügel und Kaninchen)

- die 34. Lokalausstellung mit 260 Tieren

- die 35. Lokalausstellung mit 306 Tieren

 

Ab dieser Zeit wurden immer ca. 150 Kaninchen pro Jahr tätowiert. Im Jahre 1971 zählte der Verein bereits 49 Mitglieder.

 

1978 verstarb unser Ehrenvorsitzender Adolf Kremer aus Lahm im Itzgrund.

 

Eine Ausstellung zum 70-jährigen Jubiläum fand im Nembachsaal in Untermerzbach statt.

Ein kurzer Rückblick und eine Feier im kleinen Kreis konnten durchgeführt werden.

 

Ab August 1983 begann die Zeit der Jungtierschauen:

- am 21./22. August 1983

- am 25./26. August 1984

- am 24./25. August 1985

diese fanden jeweils beim Zuchtfreund Gerhard Sippel in Mürsbach statt.

 

Am 12./13. Januar 1985 fand zum 75-jährigen Bestehen eine Jubiläumsschau statt. Diese war im Nembachsaal in Untermerzbach. Die Feier fand am 12.01.1985 im Vereinszimmer statt. Hierzu waren die Kreisvorsitzenden für Geflügel Hr. Karl Dietz und für Kaninchen Hr. Heinz Scherer erschienen. Ein Rückblick auf die vergangenen 75 Jahre wurde von Karl Bonora verfasst und vorgetragen.

 

Die 50. Lokalschau wurde am 21./22. Dezember 1985 mit 400 Kleintieren im Nembachsaal in Untermerzbach abgehalten.

 

Ab 1986 wurden jeweils zur Kirchweih in Memmelsdorf bei Familie Präcklein die Jungtierschauen durchgeführt. Seit 1986 ist Günter Präcklein bei fast allen Schauen Ausstellungsleiter.

 

Am 19. Juni 1988 verstarb unser Gönner und langjähriger Schirmherr, Kreis- und Gemeinderat Friedrich Höhn aus Gereuth.

 

Am 05. Januar 1990 feierten wir im kleinen Kreis das 80-jährige Bestehen des KTZV´s. Ein neuer Brutapparat der Marke „Grumbach“ wurde 1991 gekauft, welcher Platz für 420 Hühnereier bietet. Dadurch wurde wieder mehr Geflügel im Verein gezüchtet.

 

Im März 1992 gründete man eine Jugendgruppe. Erster Jugendleiter war damals Joachim Weiß.

 

Die Änderung des Vereinsnamens beschloss man an der Jahreshauptversammlung am 26.03.1993. Neuer Vereinsname wurde „KTZV Untermerzbach-Lahm und Umgebung“, ebenso wurde eine neue Vereinssatzung einstimmig angenommen.

 

1993 wurde die erste Monatsversammlung im Zusammenhang mit einem Sommerfest  bei Helmut Wedler in Herreth abgehalten. Es folgten weitere bei Familie Ruppert in Tambach, bei Familie Vetter in Rentweinsdorf, bei Familie Hansky in Lauter und bei Familie Sippel in der Truschenhöhe und weitere im Vereinsheim.

 

Am 11. April 1997 wurde Armin Hanff zum neuen 1. Vorsitzenden des KTZV Untermerzbach Lahm und Umgebung e. V. gewählt.

 

Am 29.05.1998 sind die neuen Vereinsstempel für Geflügel eingetroffen.

 

Im September 1998 wurde die neue Satzung vom Amtsgericht (Registergericht) ohne Einwände genehmigt. Der Verein heißt jetzt offiziell : KTZV Untermerzbach-Lahm und Umgebung e.V.

 

Zur Jungtierschau 1998 bestellte der Verein Sweatshirts und T-Shirts mit Vereinsemblem. Somit konnte man den Verein nach Außen hin einheitlich repräsentieren.

 

Die Kaninchen-Kreisschau mit angeschlossener Lokalschau in der neuen Rösler-Halle in Memmelsdorf am 05. und 06.12.1998 war Höhepunkt der Vereinsgeschichte. 1.114 Nummern waren für die Organisatoren der Ausstellung zu bewältigen. Ein gelungener Züchterabend in der Rösler-Kantine fand in Züchterkreisen und bei den Gästen viel Lob und Anerkennung. An der Kreisversammlung der Kaninchenzüchter wurde 1. Vorsitzender Armin Hanff mit einer Gedenkmünze für besondere Verdienste und vorbildlichen Einsatz für den Verein und den Kreisverein ausgezeichnet.

 

Der Kauf eines Anwesens von der Familie Gunsenheimer wurde an der Jahreshauptversammlung am 20. Februar 1999 beschlossen. Von 38 erschienenen Mitgliedern stimmten 33 für den Kauf, 5 Mitglieder enthielten sich der Stimme.

Eine außerordentliche Mitgliederversammlung musste am 26.03.1999 abgehalten werden, um dem 1. Vorsitzenden Armin Hanff den Auftrag zum Kauf des Anwesens zu erteilen. Die Versammlung beauftragte den 1. Vorsitzenden Armin Hanff das Anwesen Marktplatz 2 in Untermerzbach (Wohnhaus, Stall und Nebengebäude) für den KTZV zu erwerben.

 

Es folgte am 30.04.1999 wieder eine außerordentliche Mitgliederversammlung, bei der Armin Hanff als 1. Vorsitzender damit beauftragt wurde, die Kreditaufnahme zu tätigen und eine Grundschuld eintragen zu lassen. Ab Mai 1999 wurde wann immer es möglich war ein Arbeitseinsatz am Züchterheim angesetzt.

 

Der Verein erreichte zur großen Freude Aller im Jahr 1999 die Mitgliederzahl von 100.

 

Es folgten in der Zeit von 1999 bis 2009 unvergessliche arbeitsreiche Jahre.

 

Am 18. bis 19. Dezember 1999 konnte die 1. Lokalschau im eigenen Vereinsheim durchführt werden. Dabei konnte das Rekordergebnis für eine Lokalschau von 646 Kleintieren erzielt werden.

 

Das erste öffentliche, große Schlachtfest konnte am Faschingsdienstag, den 07.03.2000, im eigenen Vereinsheim abgehalten werden. Seitdem sind die Schlachtfeste am Faschingsdienstag und am ersten Faschingswochenende zur Tradition geworden.

 

Im Jahr 2000 wurde dann die Gemeinnützigkeit für den Verein beantragt. Hierzu musste eine Satzungsänderung vorgenommen und beschlossen werden; dies ist dann auch geschehen !

 

Im gleichen Jahr schaffte der KTZV einen Toilettenwagen an und Regenjacken mit Vereinsemblem. Der Innenausbau im Erdgeschoß und die Anschaffung von dringend notwendigem weiteren Inventar wurden vorangebracht.

 

Es folgte die erste Ausstellung im Obergeschoss am 25./26. November 2000. Bei dieser Kreisschau für Kaninchen wurden 575 Tiere gezeigt. Für diese Schau musste eine Stahltreppe als Nottreppe eingebaut werden.

 

Am 1. Advent 2001 fand der 1. Weihnachtsmarkt in Untermerzbach statt. Seit dieser Zeit führt der KTZV die Lokalschau  immer an diesem Termin im Züchterheim durch. Zur Lokalschau am Sonntag, den 09.12.2001 überraschten die Kirchweihmusikanten mit einem Ständchen im Züchterheim und überreichten eine großzügige Spende für die Jugendarbeit.

 

Am 28.04.2002 fand die Jahreshauptversammlung statt, an der die Planung eines Toilettenhauses besprochen und diskutiert wurde.

 

Im Jahr 2003 ernannte man Günter Präcklein für seine Verdienste im Verein zum dritten Ehrenvorsitzenden der Vereinsgeschichte.

 

Die endgültige Planung und Finanzierung des Anbaus mit Treppenaufgang wurde im Jahre 2004 beschlossen. Am Pfingstsamstag 2005 begann man mit dem Abriss des Giebels und mit Fundamentarbeiten des Anbaus.

 

Im Laufe der Jahre wurde je nach aktuellem Bedarf notwendiges Inventar für die Veranstaltungsräume angeschafft. Des weiteren wurden Käfige für Ausstellungen angeschafft.

 

Von Oktober 2005 bis Ende 2008 wurde das Obergeschoß ausgebaut und die Außenanlagen in Ordnung gebracht. Viele Stunden freiwilliger Arbeit von den Mitgliedern und  Helfern waren nötig, um die Kosten so niedrig wie möglich zu halten.

 

2006 führte man Dacharbeiten am Hauptgebäude durch, erweiterte die Heizung ins Obergeschoss, baute zwei Kamine in das bestehende Gebäude für die Schlachtfeste ein und schloss den Innenausbau ab.

 

Der Dachstuhl des Nebengebäudes wurde bis zur Zwischendecke abgerissen und anschließend wieder neu aufgebaut. Somit sind die Dächer aller Vereinsgebäude neu gedeckt.

 

 

Durch den Einsatz vieler freiwilliger Helfer und großzügiger Sponsoren konnte das Gebäude des Vereinsheims wie geplant auch verwirklicht werden, so dass darin viele Veranstaltungen stattfinden können.